"Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen."

"Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen."

 

Heute kommt mal wieder ein Blog von mir. Bitte seid nicht böse, wenn ich nicht so oft einen Blog schreibe. Es ist einfach die knappe Zeit. Die berufliche Veränderung, d.h. die neue Selbstständigkeit mit dem "WeinDepot Malchow", sowie die unterschiedlichsten ehrenamtliche Tätigkeiten (die ich gern mache) erfordern einfach viel Zeit.

 

Aus gegebenen Anlass möchte ich heute, denn es beschäftigt mich natürlich zur Zeit sehr stark, zum Thema "kommunalpolitische Ehrenamt" und "Wahlkampf" einige meiner Gedanken niederschreiben.

 

In den letzten 5 Jahren durfte ich als gewählter Stadtvertreter für unsere Inselstadt tätig sein, viel Erfahrungen sammeln, an wichtigen Entscheidungen mitwirken, einige Beschlussvorlagen erarbeiten, mich in diversen Initiativen ehrenamtlich einbringen, die Geschicke innerhalb eines Ortsverbandes lenken, eine neue parteiunabhängige Wählervereinigung gründen und so vieles mehr. Wenn ich aufzählen müsste, was ich alles mache, wo ich überall beteiligt bin und gefragt werde, dann würde diese Aufzählung sehr lang sein. Und was soll ich Euch sagen, ich mache das alles sehr gern (wirklich) und ich möchte dies nicht missen. Ich bin froh, dass ich eine Kalenderfunktion im Handy und auf den Mac´s habe, denn u.a. ohne diese Funktion, wäre das alles nicht möglich. 

 

Nun sind 5 Jahre als Stadtvertreter bald rum und natürlich frage ich mich heute - kurz vor der Kommunalwahl - habe ich alles richtig gemacht, was denken andere Mitmenschen über mich, konnte ich viele meiner Ziele umsetzen, konnte ich den Bürger*innen Malchow´s behilflich sein und unsere Inselstadt ein wenig in die richtige Richtung lenken? Ja, ich bin selbstkritisch und hinterfrage mich/ uns auch. In ungefähr 2 Wochen haben wir das Ergebnis der Kommunalwahl 2019 und ich bin sehr gespannt auf dieses.

 

Nun aber zu einigen meiner Gedanken, die mich so rumtreiben...

 

Kommunalwahl = Bürger "bewerben" sich für ein Ehrenamt um aktiv die Interessen der Bürger*innen zu vertreten (Das ist kein Job um Geld zu verdienen sondern ein Ehrenamt in der Freizeit!) 

 

Meiner Meinung nach sollte bei einer Kommunalwahl nicht eine Partei oder eine Wählervereinigung im Vordergrund stehen, sondern die Menschen (die Personen). Auch das ist einer der Gründe, warum wir im vergangenen Jahr eine parteiunabhängige Wählervereinigung gegründet haben. Gerade im kommunalen Bereich sollte man keinen Parteizwängen unterworfen sein und eine Abhängigkeit sowie Kontrolle ist nicht immer positiv. So hat hier jeder seine eigenen Gedanken und Vorstellungen, was legitim ist. Ich möchte mich und meine Zeit vor allem parteiunabhängig für unsere Inselstadt einsetzen.

 

Wie kommt man zu dem Ergebnis, wem man seine Stimme geben soll? Wo mache ich meine 3 Kreuze?

 

Mein Einstiegszitat birgt eine gewisse Zweideutigkeit. Einerseits ist es ein wenig sarkastisch gemeint und andererseits kann man dem auch viel Gutes entnehmen.

 

Warum sarkastisch? Ich kann es absolut nicht leiden - und das ist leider typisch für den Wahlkampf - dass es Kandidaten, Parteien oder Wählervereinigungen gibt, die ihr Fähnchen nach dem Wind hängen. Es werden vorab Umfragen gemacht oder/und Veranstaltungen durchgeführt, damit man herausfiltert, wo der Trend hingeht, um dann seinen Wahlkampf danach auszurichten, obwohl man eine ganz andere Sichtweise hat bzw. vertritt und im Nachgang dann oftmals auch nicht gewillt ist, sich daran zu orientieren. Es werden Versprechungen gemacht, die nicht eingehalten werden oder gar nicht eingehalten werden können. Man nutzt die Unwissenheit der Bürger*innen aus. Das ist falsch, populistisch, unehrlich und unfair. Ich kann nur jedem empfehlen, seine Meinung nicht nur auf Grundlage des Wahlkampfes zu bilden, sondern auch die Vergangenheit zu beleuchten und Gespräche zu suchen. Das "Fähnchen im Wind" ist unzuverlässig und langfristig wird es nicht zu einer Weiterentwicklung unserer Inselstadt beitragen.

 

Warum kann das Zitat auch als positiv betrachtet werden? Ich finde es ganz wichtig, dass man Ziele hat. Nur wenn man Ziele hat, kann man, meiner Meinung nach, auch etwas erreichen. Man muss nicht immer einer Meinung sein und es darf sachlich diskutiert werden, solange eine Entscheidungsfindung demokratisch erfolgt. Es ist möglich trotz "Gegenwind" Projekte zu realisieren und Dinge zum Positiven zu beeinflussen. Manchmal gibt es Situationen, die erscheinen einem als unmöglich und es gibt Menschen und Situationen die können wir nicht ändern. Das sollte uns aber nicht vom Weg abkommen lassen. Wir können bestimmte Ziele verfolgen und dafür kämpfen. Manchmal klappt es und man hat ein Erfolgserlebnis und manchmal zieht man den Kürzeren. So ist das Leben. Solange man sich aber treu bleibt, sich für eine gute Sache einsetzt und in den Spiegel sehen kann, ist doch alles in Ordnung. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

 

Was frage ich mich noch? Ich habe ein weiteres Zitat gefunden: "Vertraue keinem Plakat! Informiere Dich!" 

Eine Wahl bringt auch Verantwortung mit sich. Wieso? Ich entscheide über eine Weiterentwicklung - bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 entscheidest Du Dich über die Weiterentwicklung unserer tollen Inselstadt. Ist es schwer, sich zu entscheiden, wem Du Deine Stimmen gibst? Ich möchte Dir gern eine Hilfestellung geben, die ich persönlich wirklich wichtig finde. Glaube nicht einfach Versprechungen. Glaube nicht blind. Im Wahlkampf wird Vieles gesagt und sehr viel versprochen, was oft hinterher nicht gehalten wird, nicht gehalten werden kann. Es gibt leider immer einige Kandidaten, die der Meinung sind, durch Falschaussagen und Versprechungen, die nicht realisierbar sind, Stimmen zu "erhaschen". Leider! Ich kann nur appellieren. Bitte schaut Euch unbedingt an, wer in den letzten 5 Jahren aktiv an einer positiven Gestaltung unserer Inselstadt mitgewirkt hat. Wer hat sich aktiv und sichtbar eingesetzt, um Gutes für unsere Inselstadt zu erreichen/ zu bewirken? Wo ist die Wahrscheinlichkeit am Größten, dass derjenige auch in Zukunft seine Versprechungen hält. Wir brauchen alle keine "Märchenstunde", was oftmals der Fall im Wahlkampf ist. Unterhaltet Euch darüber mit Freunden, in der Familie und im Bekanntenkreis. Sprecht mit neutralen Personen, die Euch Eure Fragen beantworten können. Ja, Leistungen aus den letzten 5 Jahren sollten zählen sowie die dargestellten Ziele, um Eure Stimme zu verdienen und zu bekommen.

 

Was mag ich noch nicht? Es ist immer schwer, alles niederzuschreiben bzw. darzustellen für welche Ziele und Vorhaben man selbst ist. Warum? Es lesen nicht viele Menschen und man kann nicht alle erreichen. Also spricht man darüber. Wenn man dann feststellt, dass andere Kandidaten bewusst sich diese Argumente nehmen, um sich selbst darzustellen, finde ich es einfach traurig. Haben sie keine eigenen Gedanken und Meinungen - keine eigenen Ideen?

 

Auch die Debatte um Wahlplakate finde ich nicht so gelungen. Ich kann es in Großstädten verstehen und auch wenn man keine Grenzen setzt und übertreibt, so ist das für zwei bis drei Wochen nicht so toll. Wir haben eine Satzung und da ist genau geregelt, wieviel jeder hängen darf (40 Standorte max.) und wo keine Plakate hängen dürfen. Für uns (Gemeinschaft aktiver Malchower*innen - kurz: GaM) ist es in diesem Wahlkampf wichtig, Sichtbarkeit zu zeigen, da unsere Wählervereinigung neu ist und immer noch einige Bürger*innen nicht wissen, dass ich jetzt mit der GaM zur Kommunalwahl antrete. Also nutzt man alle Möglichkeiten, die man hat, die sich einem bieten. Natürlich haben wir Flyer verteilt, damit man sich mit uns beschäftigt, wir haben Plakate aufgehängt, um zu zeigen, dass es uns gibt, wir haben eine Facebook-Seite, einen Instagram-Account und eine Internetseite. Die Flyer und die Plakate haben wir selbst entwickeln/entworfen. Dafür saßen wir viele Stunden (Abende & Nächte) zusammen und haben uns gemeinschaftlich und demokratisch viele Gedanken gemacht. Wenn jetzt Einige behaupten "weg mit den Plakaten" oder "wir haben uns bewusst dagegen entschieden" und "wie schwachsinnig Plakate sind", dann ist das wieder einmal eher populistisch, eine eigene Darstellung falscher Tatsachen. Warum darf nicht jeder frei entscheiden, wie er (natürlich innerhalb gesunder Grenzen) Wahlkampf betreibt und seine Finanzen einsetzt? Wenn man den Grund hinterfragt, warum diejenigen nämlich keine Plakate aufhängen, dann ist das nicht unbedingt der Grund, denn man erwartet. Sie haben sich einfach entschieden, ihre Finanzen anders einzusetzen. Es war nicht so viel Geld da, wie sonst und man musste überlegen, welche Prioritäten man verfolgt. Werbung bei Facebook und Co. ist in dem Falle wichtiger als Plakate. Das Geld ist endlich. Ich finde es völlig legitim, dass jemand sich so entscheidet. Es sollte jedem freigestellt sein, welche Möglichkeiten er wählt, um seine Wähler zu erreichen. Aber andere "schlecht machen", weil man sich für eine andere Art von Wahlkampf entschieden hat, ist wieder nur populistisch. Wähler werden mit Aussagen getäuscht und man gaukelt ihnen andere Beweggründe vor. Der Gedankenansatz auf z.B. Wahlplakate zu verzichten, ist sicherlich nicht verkehrt und es lohnt sich auch zukünftig darüber nachzudenken. Ich mag aber die Art und Weise dieser Darstellung nicht, so zu tun, als ob man es für die Umwelt macht oder weil man prinzipiell dagegen ist, wenn der eigentliche Grund die finanziellen Grenzen sind. 

 

Außerdem gruselt es mich, wenn man, um sich selbst zu profilieren, andere schlecht macht. Die Zustimmung und den Zuspruch anderer Menschen sollte man längerfristig durch eigene positiven Taten und Leistungen erlangen.

 

Im Übrigen bedeutet bzw. heißt Kommunalwahl - wir wählen die Vertreter der Bürger*innen, welche die lokalen Entscheidungen treffen und die Entwicklung bzgl. unserer Inselstadt sowie des Amtes Malchow mit beeinflussen. Die Kommunalwahl /-politik hat nichts mit der Landes- und Bundespolitik zu tun.

 

Wichtig ist vor allem - nutzt Eure Möglichkeit und geht zur Wahl bzw. macht Briefwahl. Ihr habt die Chance, Eure Stimmen Eurer Person des Vertrauens zu geben. Wem traut Ihr zu, dass er Euch und Eure Meinung in den nächsten 5 Jahren in der Stadtvertretung am ehesten vertritt. Denjenigen solltet Ihr Eure Stimme geben. Wichtig ist eine gute Wahlbeteiligung zu erreichen, damit das Ergebnis so demokratisch wie möglich ausfällt.

 

Nun werde ich mal langsam aufhören zu schreiben - auch wenn ich noch mehr Gedanken dazu habe. Wenn Ihr mehr wissen, Ihr Informationen zu einzelnen Projekten, Entwicklungsmöglichkeiten, zum Straßenverkehr auf der Insel, den Ortseingängen, der Mühlenstraße etc., zur touristischen und wirtschaftlichen Entwicklung Malchow´s haben möchtet, sagt Bescheid, meldet Euch. Sehr gern bin ich bereit, mich mit Euch zu treffen, Euch einzuladen und unsere Gedanken zu Themen die Euch interessieren auszutauschen. 

 

Auch in Zukunft stehe ich für Transparenz, Bürgerbeteiligung, demokratische Entscheidungen, finanzielle Stabilität, ein familienfreundliches & kulturell interessantes, sportliches Malchow. Unsere Inselstadt soll sich weiterentwickeln und ein toller Ort zum Wohnen, Leben und Arbeiten bleiben.

 

Einige Ziele:

* bezahlbarer generationsübergreifender Wohnraum

* Verbesserung der Infrastruktur (z.B. durch Sanierung Bürgersteige, Straßen, Ortseingänge uvm.)

* Mobilität

* die Absicherung von Kita- und Hortplätzen für unsere Kinder für ein familienfreundliches Malchow

* Schaffung mindestens eines Jugendtreffs

* Sauberkeit unserer Inselstadt optimieren

* Reaktivierung eines ordentlichen Wochenmarktes

* Erhalt des Kleingartenvereins und städtischer Grünanlagen

* weitere Ansiedlung von Handel und Gewerbe (auch außerhalb der Tourismusbranche)

* Belebung und Ausbau des Stadtteils Kloster - Beruhigung des Inselverkehrs durch den Bau eines Supermarktes auf der Klosterseite, die Optimierung des Straßenbelages der Insel (u.a. durch die Integration eines Fahrradstreifens - ähnlich der Gartenstraße - hiervon reden wir schon lange), die bessere Sichtbarkeit des Parkplatzes Ortseingang auf Höhe des Klosters, eine bessere Ausschilderung, um die Gäste zu animieren, dort zu parken und zu verweilen usw.

* Schaffung von Anreize für die Ansiedlung von Gründern und Gewerbetreibenden, z.B. durch befristete Senkung der Gewerbesteuer

* frühzeitige Bürgerbeteiligung bei städtischen Projekten durch die Stadtverwaltung

* uvm.

 

Mehr Informationen findet Ihr im Flyer, auf meiner Internetseite, bei Facebook und Instagram.

 

Sehr gern möchte ich auch weiterhin als Stadtvertreter für unsere Inselstadt aktiv tätig sein und bei einer positiven Entwicklung unserer Inselstadt mitwirken. Ich bitte Euch um Euer Vertrauen und Eure Stimme.

 

Vielen Dank & Liebe Grüße 

 

Euer Mirko

 

 

www.Mirko-Henschler.de

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Kommentare: 1
  • #1

    Bärbel Zucker (Montag, 13 Mai 2019 07:01)

    Hallo Mirko,
    vielen Dank für diesen ausführlichen und vor allem aussagekräftigen Blog !
    Mit viel Neugier und einigen *aha* aber auch vielen *genau* habe ich alles gelesen und du hast mein Interesse auf jeden Fall geweckt und mir viele Denkanstösse gegeben.
    Vielen Dank dafür ! LG, Bärbel